die Karten sind neu gemischt!
Was hat dies zu bedeuten?
Naja, zuetzt hab ich euch ja berichtet das ich plane, die naechsten Tage auf eine tropische Insel ganz im Sueden zu uebersiedeln. Das hat nicht ganz so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe und ausserdem hatte ich bei der Sache so ein wenig bedenken, da ich schon wieder am Weiterreisen gewese waere, ohne mir wirlich einen Eindruck vom Norden zu verschaffen. Schon die ersten Tage in Chiang Mai bin ich in einem Buchladen mal ueber eine Landkarte fure Motorradfahrer gestolpert und da regte sich was in mir. Nachdem ich die letzten Tage einen Scooter in Chiang Mai hatte, konnte ich meinen Aktionsradius ein wenig erweitern und hab dabei entdeckt, das es, wenn ich mal dreissig, vierzig Kiometer aus der Stadt raus bin, mich Thailand in Reinkulutur erwartet. Von diesen Impressionen beeindruck, wuchs nun der Gedanken in mir den Sueden zu spritzen und bis zum Ende meiner Reise hier im Norden zu bleiben und mir den Sueden bei meinem mit Sicherheit in Zukunft bevorstehenden, naechsten Thailandtrip zu erkunden.
Der Scooter lief zwar sehr flott, doch wirklich schoen und abenteuerlich wird es nunmal abseits der Hauptstassen. Problem war nur das mich der Scooter gerade mal fuenf Euro am Tag kostete und es hat mir einen Tag Bedenkzeit gekostet, ehe ich mich dazu durchringen konnte, mir ein Dirtbike fuer den vierfachen Preis zu leisten.
Nach langer Suche fand ich dann auch den Vermieter meines Vertrauens, beziehungsweise war die Bereifung meines Einrades das ausschlaggebende Kriterium, welches das Anmieten nicht gerade erleichtert hat. Zugegeben, ich hab und hatte naemlich ein wenig Respekt mit so einer grossen Maschine unterwegs zu sein und Slicks haben zwar einen super Grip auf Asphalt und Stollenreifen eben im Gelaende. Wie gesagt die Suche hat sich gelohnt und nach nur kurzen Verhandlungen waren der Vermieter und ich sich ueber den Preis einig und ich bin nun voruebergehend stolzer Besitzer einer Honda 250ccm mit Intermediatebereifung.

Gestern Vormittag ging los und mein erstes Etappenziel war der groesste Berg Thailands, der Doi Inthanon (2656 Meter). Die Reise begann etwas angespannt, denn ich musste mich erst mal im regen Stadtverkehr an die Maschine gewohen.
Die Ausschilderung ist katastrophal, denn wenn es ueberhaupt Schilder gibt, dann leider zumeist in diesem thailaendischen Krixikraxi, dass ich nun mal leider nicht lesen kann.
Ausserhalb der Touristenmetropolen koennen die Thais nicht mal thinglisch und leider auch nicht die lateinischen Schriftzeichen auf meiner Karte entziffern. Ihr koennt euch nun vielleicht ein wenig vortellen, wie muehsam die Wegsuche sich zeitweise gestaltet. However, es war meine Entscheidung und einmal von den Ketten gelassen, haelt mich nun mal nix mehr.
Doch bereits gestern nahm mein Vorhaben einen massgeblich veraenderten Verlauf. Geplagt durch die Hitze lies ich mich vom Hauptstrassenverlauf durch ein Schild "Waterfalls" vom "rechten" weg ableiten und fuhr erst mal eine Forststrasse die Berge hinauf. Nachdem es am Weg zum besagten Wasserfall zwar einige Abzweigungen gab, jedoch bei der Beschilderung gespart wurde, fand ich mich recht bald wieder im Nirgendwo im tiefen Dschungel Nordthailands wieder. Doch die Depperten habens Glueck, denn mir erschien ein Engel in Form von Thong Lee, einem Lokal der Vollbepackt mit Chips, Bier und Reis meinen Weg kreuzte und der auch ein wenig englisch Sprach. Er erkannte meine Lage recht rasch und meinte ich moege ihm einfach folgen. Naja, ich hatte ja keine andere Wahl, also folgte ich ihm und wurde sogleich haeftig gefordert. Wir fuhren naemlich ploetlich keine Forststrasse mehr, nein, jene ging allmaehlich in einen schmalen Wanderweg ueber, wo so mancher schon seine Challenge mit dem Mountainbike oder gar zu Fuss haette. Mir war die Challenge dann bei einer dreissig Grad Steigung auch erst mal zu gross und ich wurde sanft doch bestimmt von meinem Motorross abgeworfen. War nicht wild und der Boden hat meinen Unterarm nur sanft gekuesst, sodass ich gewarnt, doch nicht wirklich eingeschuechtert wieder aufstieg und weiterfuhr. Doch keine hundert Meter weiter traute ich meinen Augen nicht. Ein Fluss, der in diesem Bereich aufgestaut war und ca. drei Meter Wassertiefe hatte war ueber ein paar Brettln, die sowas wie eine Bruecke darstellen sollte, zu ueberqueren.
Thong Lee erkannte meine Not und half mir das Bike gemeinsam ueberzusetzen. Innerlich musste ich staendig lachen, denn es waere fatal gewesen wenn uns das Bike im Fluss abgesoffen waere. Das haett ich den Vermieter erst mal erklaeren muessen.

However, duch die Ueberwindung dieses weiteren Hindernisses war ich ploetzlich im Selbstvertrauen gestaerkt und ich bretterte recht ambitioniert hinter meinem Retter hinterher. Er lud mich dann ein ob ich nicht im Nachtlager halt machen moechte. Er war naemlich Mitarbeiter eines Unternehmens, welches Touren in die Wildnis anbietet. Es bestand also irgendwo im nirgendow, etwas von einer Behausung in welcher ich mich ausruhen und Kraft tanken konnte. Ich ueberlegte garnicht lange und nahm das Angebot an. Den Rest des Tages verbrachte ich in diesem wunderschoenen kleinen Bambushuettendorf, ging im Fluss baden, hab Reisschnaps mit Thong Lee und seinem Kuechenchef Bumzua (der war naemlich dauerwach) getrunken und Zigarren aus Banananbaumblaettern geraucht. Am spaeteren Abend traf dann noch eine kleine Gruppe von Touristen, bestehend aus fuenf Franzosen und zwei Deutschen ein. Wir hatten noch einen geselligen Abend bei Speis, Trank, Lagerfeuer und guter Musik (zumindest instrumental).
Ja, der gestrige Tag hat mich einiges gelehrt, doch wer meint das ich deshalb aengstlicher geworden bin, der teuscht. Heut frueh zeigt mir Thong Lee den Weg aus dem Dschungel und ich schlug mich den Rest des Weges bis auf den Gipfel des Doi Inhanton durch.

Ich hab mich nun schon an das Bike gewohnt und fuehle mich sehr sicher darauf. Nun sitzt ich gerade in Mae Chaem und schmiede weitere Teufelsplaene. Die Hauptstrassen sind zwar gut befestigt, doch das Angebot ringsum nun leider auch wieder touristisch und deshalb werde ich die Hauptstrasse abermals verlassen und mich ueber die sieben Berge bis morgen nach Nong Haeng durchschlagen. Ein wenig Proviant und Wasser hab ich mit und noch besser ich hab mir am ansaessigen Markt soeben ein Fischerwurfnetz gekauft, welches mir im Notfall das Uberleben sichern sollte. Ja, ich hab naemlich gestern von Bumzua gelernt wie man damit fischt!
Doch macht euch keinen Stress, ich uebertreib wie so oft ein wenig. Ich hab immer noch ein paar Sicherheitsreserven und kenn meine Grenzen recht gut. Nun hat meine Oma wenigstens einen Grund sich mal Sorgen zu machen ;-) .... Nix fuer ungut Oma!
Ok, hier noch die Eckdaten fuer die naechten Tage. Entlang der birmanischen Grenze werd ich mich vorerst mal bis Pai durchschlagen. Bis sechsten Maerz muss ich wieder in Chiang Mai zureuck sein um meinen Bus am siebenten nach Bangkok zu erwischen. Vor dort gehts dann am neunten via Fliega zureuck in die Heimat.
Ich moecht das ihr wisst das es mir super geht und ich sehr, sehr gleucklich mit meiner Entscheidung bin. Ich hab nun endlch das Abenteuer das mir schon gefehlt hat!
OK, lasst euch alle in den Arm nehmen und schreibt mir wenn euch danach ist!
Alles Liebe, Stephan.
Naja, zuetzt hab ich euch ja berichtet das ich plane, die naechsten Tage auf eine tropische Insel ganz im Sueden zu uebersiedeln. Das hat nicht ganz so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe und ausserdem hatte ich bei der Sache so ein wenig bedenken, da ich schon wieder am Weiterreisen gewese waere, ohne mir wirlich einen Eindruck vom Norden zu verschaffen. Schon die ersten Tage in Chiang Mai bin ich in einem Buchladen mal ueber eine Landkarte fure Motorradfahrer gestolpert und da regte sich was in mir. Nachdem ich die letzten Tage einen Scooter in Chiang Mai hatte, konnte ich meinen Aktionsradius ein wenig erweitern und hab dabei entdeckt, das es, wenn ich mal dreissig, vierzig Kiometer aus der Stadt raus bin, mich Thailand in Reinkulutur erwartet. Von diesen Impressionen beeindruck, wuchs nun der Gedanken in mir den Sueden zu spritzen und bis zum Ende meiner Reise hier im Norden zu bleiben und mir den Sueden bei meinem mit Sicherheit in Zukunft bevorstehenden, naechsten Thailandtrip zu erkunden.
Der Scooter lief zwar sehr flott, doch wirklich schoen und abenteuerlich wird es nunmal abseits der Hauptstassen. Problem war nur das mich der Scooter gerade mal fuenf Euro am Tag kostete und es hat mir einen Tag Bedenkzeit gekostet, ehe ich mich dazu durchringen konnte, mir ein Dirtbike fuer den vierfachen Preis zu leisten.
Nach langer Suche fand ich dann auch den Vermieter meines Vertrauens, beziehungsweise war die Bereifung meines Einrades das ausschlaggebende Kriterium, welches das Anmieten nicht gerade erleichtert hat. Zugegeben, ich hab und hatte naemlich ein wenig Respekt mit so einer grossen Maschine unterwegs zu sein und Slicks haben zwar einen super Grip auf Asphalt und Stollenreifen eben im Gelaende. Wie gesagt die Suche hat sich gelohnt und nach nur kurzen Verhandlungen waren der Vermieter und ich sich ueber den Preis einig und ich bin nun voruebergehend stolzer Besitzer einer Honda 250ccm mit Intermediatebereifung.

Gestern Vormittag ging los und mein erstes Etappenziel war der groesste Berg Thailands, der Doi Inthanon (2656 Meter). Die Reise begann etwas angespannt, denn ich musste mich erst mal im regen Stadtverkehr an die Maschine gewohen.
Die Ausschilderung ist katastrophal, denn wenn es ueberhaupt Schilder gibt, dann leider zumeist in diesem thailaendischen Krixikraxi, dass ich nun mal leider nicht lesen kann.
Ausserhalb der Touristenmetropolen koennen die Thais nicht mal thinglisch und leider auch nicht die lateinischen Schriftzeichen auf meiner Karte entziffern. Ihr koennt euch nun vielleicht ein wenig vortellen, wie muehsam die Wegsuche sich zeitweise gestaltet. However, es war meine Entscheidung und einmal von den Ketten gelassen, haelt mich nun mal nix mehr.
Doch bereits gestern nahm mein Vorhaben einen massgeblich veraenderten Verlauf. Geplagt durch die Hitze lies ich mich vom Hauptstrassenverlauf durch ein Schild "Waterfalls" vom "rechten" weg ableiten und fuhr erst mal eine Forststrasse die Berge hinauf. Nachdem es am Weg zum besagten Wasserfall zwar einige Abzweigungen gab, jedoch bei der Beschilderung gespart wurde, fand ich mich recht bald wieder im Nirgendwo im tiefen Dschungel Nordthailands wieder. Doch die Depperten habens Glueck, denn mir erschien ein Engel in Form von Thong Lee, einem Lokal der Vollbepackt mit Chips, Bier und Reis meinen Weg kreuzte und der auch ein wenig englisch Sprach. Er erkannte meine Lage recht rasch und meinte ich moege ihm einfach folgen. Naja, ich hatte ja keine andere Wahl, also folgte ich ihm und wurde sogleich haeftig gefordert. Wir fuhren naemlich ploetlich keine Forststrasse mehr, nein, jene ging allmaehlich in einen schmalen Wanderweg ueber, wo so mancher schon seine Challenge mit dem Mountainbike oder gar zu Fuss haette. Mir war die Challenge dann bei einer dreissig Grad Steigung auch erst mal zu gross und ich wurde sanft doch bestimmt von meinem Motorross abgeworfen. War nicht wild und der Boden hat meinen Unterarm nur sanft gekuesst, sodass ich gewarnt, doch nicht wirklich eingeschuechtert wieder aufstieg und weiterfuhr. Doch keine hundert Meter weiter traute ich meinen Augen nicht. Ein Fluss, der in diesem Bereich aufgestaut war und ca. drei Meter Wassertiefe hatte war ueber ein paar Brettln, die sowas wie eine Bruecke darstellen sollte, zu ueberqueren.
Thong Lee erkannte meine Not und half mir das Bike gemeinsam ueberzusetzen. Innerlich musste ich staendig lachen, denn es waere fatal gewesen wenn uns das Bike im Fluss abgesoffen waere. Das haett ich den Vermieter erst mal erklaeren muessen.

However, duch die Ueberwindung dieses weiteren Hindernisses war ich ploetzlich im Selbstvertrauen gestaerkt und ich bretterte recht ambitioniert hinter meinem Retter hinterher. Er lud mich dann ein ob ich nicht im Nachtlager halt machen moechte. Er war naemlich Mitarbeiter eines Unternehmens, welches Touren in die Wildnis anbietet. Es bestand also irgendwo im nirgendow, etwas von einer Behausung in welcher ich mich ausruhen und Kraft tanken konnte. Ich ueberlegte garnicht lange und nahm das Angebot an. Den Rest des Tages verbrachte ich in diesem wunderschoenen kleinen Bambushuettendorf, ging im Fluss baden, hab Reisschnaps mit Thong Lee und seinem Kuechenchef Bumzua (der war naemlich dauerwach) getrunken und Zigarren aus Banananbaumblaettern geraucht. Am spaeteren Abend traf dann noch eine kleine Gruppe von Touristen, bestehend aus fuenf Franzosen und zwei Deutschen ein. Wir hatten noch einen geselligen Abend bei Speis, Trank, Lagerfeuer und guter Musik (zumindest instrumental).
Ja, der gestrige Tag hat mich einiges gelehrt, doch wer meint das ich deshalb aengstlicher geworden bin, der teuscht. Heut frueh zeigt mir Thong Lee den Weg aus dem Dschungel und ich schlug mich den Rest des Weges bis auf den Gipfel des Doi Inhanton durch.

Ich hab mich nun schon an das Bike gewohnt und fuehle mich sehr sicher darauf. Nun sitzt ich gerade in Mae Chaem und schmiede weitere Teufelsplaene. Die Hauptstrassen sind zwar gut befestigt, doch das Angebot ringsum nun leider auch wieder touristisch und deshalb werde ich die Hauptstrasse abermals verlassen und mich ueber die sieben Berge bis morgen nach Nong Haeng durchschlagen. Ein wenig Proviant und Wasser hab ich mit und noch besser ich hab mir am ansaessigen Markt soeben ein Fischerwurfnetz gekauft, welches mir im Notfall das Uberleben sichern sollte. Ja, ich hab naemlich gestern von Bumzua gelernt wie man damit fischt!
Doch macht euch keinen Stress, ich uebertreib wie so oft ein wenig. Ich hab immer noch ein paar Sicherheitsreserven und kenn meine Grenzen recht gut. Nun hat meine Oma wenigstens einen Grund sich mal Sorgen zu machen ;-) .... Nix fuer ungut Oma!
Ok, hier noch die Eckdaten fuer die naechten Tage. Entlang der birmanischen Grenze werd ich mich vorerst mal bis Pai durchschlagen. Bis sechsten Maerz muss ich wieder in Chiang Mai zureuck sein um meinen Bus am siebenten nach Bangkok zu erwischen. Vor dort gehts dann am neunten via Fliega zureuck in die Heimat.
Ich moecht das ihr wisst das es mir super geht und ich sehr, sehr gleucklich mit meiner Entscheidung bin. Ich hab nun endlch das Abenteuer das mir schon gefehlt hat!
OK, lasst euch alle in den Arm nehmen und schreibt mir wenn euch danach ist!
Alles Liebe, Stephan.
kreatour - 27. Feb, 08:36