besser gehts nicht!!!
Hallo ihr Wissbegierdigen!
Drei Tage ists nun her das ich euch in Spannung ueber den weiteren Verlauf meiner Reise versetzt hab. Drei Tage, in denen so viel geschehen ist, das ich es nicht in Worte zu fassen vermag, bzw. die Zeit hier zu kostbar ist um sie im Internetcafe abzusitzen.
Nachdem ich euch zuletzt schrieb, hab ich mich mit dem Zwischenziel Ban Bui meine Reise fortgesetzt. Bis dort hin ging eine "asphaltierte" Strasse und als ich dort ankam, veriet mir der Sonnenstand das es wohl besser waere meine Tageetappe hier zu beenden, denn hinter Ban Bui war fuer einige Stunden wieder nur noch Dirtrack und Dschungel angesagt. So hielt ich beim "Dorfwirtn" und gab zu verstehen das ich einen Platz zum schlafen benoetige. Verstehen tut mich in den Doerfern hier naemlich in der Regel niemand und das Schlimmste ist, dass das wenige Thai was ich mir angeeignet habe, mir meist auch nix nuetzt, da hier viele Staemme wie die Kare oder Mong leben, die ihre eingene Sprache sprechen.
However, einer, welcher der Bruder von Bumzua haette sein koennen, lud mich gleich zu sich ein, schwenkt nach einem weiteren kraefigen Schluck seinen Reisschnapses um und meinte ich moege ihm folgen. OK, wir rollten den Berg mit den Motorrad runter, hielten an einem Haus und ploetzlich Stand Josef, ein 20jaehriger Misionar aus Frankreich vor mir, welcher hier fuer ein Jahr Englischunterricht an der Dorfschule gibt. Er lud mich ein sein Zimmer mit ihm zu teilen und wir kamen rasch ins Gespraech. Ich wohnte als im Haus der Lehrer, gleich neben der Dorfschule. Ich ass gemeinsam mit den anderen Lehrern und dem Direktor, die allesamt etwas englisch sprachen. Es war ein wunderschoener Abend und ich unterhierlt mich mit Josef noch bis spaet in die Nacht. Die Nacht war durchzogen, wenn gleich ich glueckseelig in den Schlaf viel. Bellende Hunde, kraehende Haehen, Geckos, Ratten und die Moenche mit ihrem Morgengebet, liessen nicht alt so viel Schlaf zu.

Am naechsten Morgen wurde ich in die Schule eingeladen um am heute stattfindenende Protestmarsch gegen Alkohl und Drogen teilzunehmen. Dankbar folgte ich der Einladung und trat um halbneun vor der Versammelten Schuelerschaft an um mich vorzustellen und ein wenig von meinem Herkunftsland zu erzaehlen. Es war sehr bewegend und ich konnte meine Freude nur schwer verbergen und so gaben mir die Schueler, die meinen Namen sowieso nicht aussprechen konnten, den Spitznahmen Dingh, was soviel wie, der Strahlende bedeutet. Ueberhaupt verbeugten sich die an die einhundertzwanzig Schueler geschlossen vor mir und begruessten mich mit einem herzlichen "good morning Teacher".
Teacher? Ja, so schnell ging meine Befoerderung von statten, denn wenn ein weisser Mann im Dorf auftaucht, so muss er wohl lehrer sein. Na gut ums unkompliziert zu machen agierte ich den Rest des Vormittages als Gastlehrer und gab meinen ersten Englischunterricht. Den Rest des Vormittages nahm ich dann noch am Protestmarsch teil. Das Alkoholproblem hier ist massiv! Vor Jahren verbat die Regiertung den Anbau und Konsum von Opium. Nun, das Problem war damit natuerlich nicht geloest, sondern lediglich verschoben. Der Grossteil der Maenner ist am abend mit Reisschnaps abgefuellt, was sich nicht ganz so positiv auf ihre soziale Kompetenz auswirkt. Ich hoff, die Kinder machens mal besser!

Nach dem Mittagessen schwang ich mich dann etwas bang aufs Bike und fuhr der Ungewissheit entgegen, ob ich denn den Weg ueber die Berge nach Khun Yuam finden wuerde. Das Glueck war mir hold und ich rumpelte ohne mich auch nur ein einziges mal zu verfahren und lies bloss eine dicke Staubwolde hinter mir.

Es ist hart, denn die Strecken verlangen einem viel ab und ich trau mich mittlerweile sagen das ich ein guter Motorradfahrer bin. Schlagloecher von bis zu dreissig Zentimeter tiefe, ausgewaschene Fahrinnen, staenig wechselnder Untergrund oder ein agressiver Wasserochse der einem mitten im anbremsen einer Kurve mit gesengtem angriffslustigem Geberden erwartet. Oh ja, du weisst nie was ums Eck kommt! I,m loving it!!!

Khun Yuam war entbehrlich, ein Provinznest wo keine Sau vorbeikommt und ich hab bis gestern, fuer drei Tage keinen Weissen oder Schwarzen gesehen, nur Gelbe. Naja, die Asiaten sind nicht wirklich gelb wie die Simpsons, aber ich schaetz das wusstet ihr schon.
So hab ich mich in eine etwas bessere Unerkunft einquartiert und den Rest des Abends bei einem Bier und mit einem schmusigen Kaetzchen am Balkon verbracht.
Gerstern entschied ich dann nach laengerem zoegern alles auf eine Karte zu setzen und es zu wagen, die unbefestigten Wege nach Pai zu waehlen. Ich wusste das es eine sehr harte Challange werden wuerde denn der Abstand war gross und ich war vorgewarnt das die Wege teilweise fuer Autos unbefahrbar waren. Ein fantastiches Gefuehl, ein Gemisch aus wager Angst, Neugierde Ungewissheit, Forscherdrang und Vorfreude auf das Bevorstehende. Die erste Etappe nach Nong Kheaw verlief prima, denn unvorhersehbarer Weise war ein Teil der Strecke die letzten Jahre asphaltiert und somit recht leicht zu bewaeltigen. Der dort zu erwartende Bergsee war jedoch etwas anders als ich Bergseen aus Oesterreich kenne. Die Badehose blieb somit in der verstaubten Tasche und ich beobachtete die Wasserbueffel bei ihrem Schlammbad. Nachdem ich mein mitgebrachtes Bier gezwickt hab, fuhr ich weiter, stets bedacht meinen aktuellen Standort im Auge zu behalten. Das ging auch eine Zeit lang recht gut, doch dann bei irgendeiner der zig Abzweigungen hab ich mich dann vergeigt und wusste das ich jetzt aufpassen muss. Wenns dich da in der Pampas irgendwo hinlegt, dann hast du den Arsch offen. Ich hab auch mittlerweile einen persoenlichen Bezug zum Motorrad aufgebaut, denn ich bin abhaengig von dem Ding. Wenn mir das in den Waelder verreckt, dann ist um den Arsch ebenfalls schlecht bestellt!
Irgendwann nach einer langwierigen nervenraubenden Irrfahrt erreichte ich dann Hui Mak Lan, welches im ersten Augenblick von einer Epedemie ausgerottet schien, weil es einer Geiserstadt glich. Doch ich hatte wieder mal Glueck, ein Dorfbewohner der im Englischunterreicht offensichtlihc auch mal zugehoert hat, konnte mir meinen Standort bestaetigen und lud mich sogleich ein ihm zum Mittagessen zu folgen. Nun war auch klar wo das ganze Dorf verschwunden war. Es bahnte sich eine Hochzeit an und so pferchte sich das ganze Volk der Kare in der Dorfheutte zusammen und stimmte sich auf das Brautpaar ein, welche fuer den Nachmittag erwartet wurde. Ich war die neue Attraktion auf dem Fest und jeder war der Meinung ich musse einen Reisschnaps mit ihm saufen. Nix da, nach dem fuenften Glas hab ich ihnen recht deutlich gemacht das meine Reise schon ohne Vollrausch beschwerlich genung ist! Ich ass und trank feudal und machte mich auf die Socken um noch einen angemessenen Zeitpolster zu haben um vor Einbruch der Dunkelheit wieder auf Zivilisation zu treffen. Nicht das ich den Kare absprechen moechte zivlisiert zu sein, doch ihr werdets nicht glauben, in den Dorf war ich fuer einige der erste Weisse den sie jeh gesehen haben. Fantastisch!!!

Ich hatte dann noch so manche Probleme mit der Orientierung, doch am beeunruhigensten war, dass mich all die kleinen Umwege einiges an Sprit gekostet haben und die Tankuhr die Frage offen liess, ob ichs noch raus aus der gruenen Hoelle schaffe. Oekonomisch fahren ist bei diesen Bedingungen naemlich recht schwer und ich bin froh das ich so eine kraefige Maschine unterm Arsch habe, denn in so manch einer Situation, wenn mir das Heck wieder zu schwanzeln beginnt, reissen mich die vorhanden PS raus und ich expodiere den Berg hinauf. Ja, ich muss zugeben das ich zeitweise schon ein wenig flott unterwegs bin. Aber was soll ich tun, es macht sooooo vieelll Spass!
Doch ich hatte auch noch andere Sorge, denn ich fuehlte das etwas mit dem Antrieb des Motorrades nicht stimmte, im Detail der Kette. Sie war locker und staubtrocken. Doch was sollte ich tun als es einfach auszublenden und zu hoffen es bis nach Wat Chan zu schaffen.
Es ist mir letztendlich auch geglueckt und der Dorfmechaniker hat meine Vermutung bestatigt und sich um mein weisses Pferd gekuemmert. Ja, ich bekam namlich von einer der Lehrerinen aus Ban Bui, welche mir ein wenig zugetan war, den Namen "Prinz auf dem weissen Pferd". Den kennen sie auch in Asien.

Nachdem ich den Tank dann auch befuellen konnte und mir einen Kaffee gegoennt hab, beschloss ich dann noch gleich am selben Tag das Restlicht zu neutzen um bis nach Pai zu gelangen. Mir war nach Menschen, nach Stadtleben.
Die fuenfig Kilometer schoss ich die Berge hinunter und entzog meinen Hormondruesen die letzten Tropfen Testosteron. Ihr koennt mir glauben, wenn du den ganzen Tag auf der Maschine durchs Unterholz bretterst und unverletzt absteigst, dann fuehlst du dich wie ein Fussballpofi der im Championsleguaefinale den entscheidenen Elfer verwandelt hat.
Mir war jedoch nachdem ich meine Bambushuette bezogen, eine Dusche nahm und eine fette Pizza verdruckt hab, recht schnell klar das ich heute keinen Elfer mehr schiessen werde, denn ich viel schon fast in der Bar in Schlaf, in welcher ich mir einen Gutenachtdrink genehmigte.
Pai ist recht witztig. Die Stadt wurde vor ca. 20 Jahren von Hippies okkupiert und es ist alles ueberdrueberalternativ. Das ganze ist sehr huebsch und die Uhren ticken hier etwas anders. Fast schon zu langsam fuer ein augedrehtes Duracellhaserl wie mich. Ich schaetz jedcoh es ist genau das richtige fuer mich, denn ich werd heut mal pausieren und dahinterschauen das ich wieder zu kraeften komme.

OK, jetzt hab ich weseltlich mehr geschreiben als ich mir vorgenommen hab. Ich moechte diese Eindrucke jedoch so gerne mit jemanden, in dem Fall euch teilen.
Ich hoffe ich konnte euren Alltag ein wenig auffrischen und wuensche euch einen schoenen Tag.
Ich weiss nicht, wann ich wieder Zugang zum Internet haben werde. Mein weiterer momentan geplanter Routenverlauf ist, morgen nach Lak Taeng zu fahren um einen Birmaischen Soldaten in den Gewehrlauf zu blicken, am naechsten Tag nach Lin Luang und dann schoen langsam zurueck ins Basecamp II nach Ching Mai.
Bis bald, Stepahn.
Drei Tage ists nun her das ich euch in Spannung ueber den weiteren Verlauf meiner Reise versetzt hab. Drei Tage, in denen so viel geschehen ist, das ich es nicht in Worte zu fassen vermag, bzw. die Zeit hier zu kostbar ist um sie im Internetcafe abzusitzen.
Nachdem ich euch zuletzt schrieb, hab ich mich mit dem Zwischenziel Ban Bui meine Reise fortgesetzt. Bis dort hin ging eine "asphaltierte" Strasse und als ich dort ankam, veriet mir der Sonnenstand das es wohl besser waere meine Tageetappe hier zu beenden, denn hinter Ban Bui war fuer einige Stunden wieder nur noch Dirtrack und Dschungel angesagt. So hielt ich beim "Dorfwirtn" und gab zu verstehen das ich einen Platz zum schlafen benoetige. Verstehen tut mich in den Doerfern hier naemlich in der Regel niemand und das Schlimmste ist, dass das wenige Thai was ich mir angeeignet habe, mir meist auch nix nuetzt, da hier viele Staemme wie die Kare oder Mong leben, die ihre eingene Sprache sprechen.
However, einer, welcher der Bruder von Bumzua haette sein koennen, lud mich gleich zu sich ein, schwenkt nach einem weiteren kraefigen Schluck seinen Reisschnapses um und meinte ich moege ihm folgen. OK, wir rollten den Berg mit den Motorrad runter, hielten an einem Haus und ploetzlich Stand Josef, ein 20jaehriger Misionar aus Frankreich vor mir, welcher hier fuer ein Jahr Englischunterricht an der Dorfschule gibt. Er lud mich ein sein Zimmer mit ihm zu teilen und wir kamen rasch ins Gespraech. Ich wohnte als im Haus der Lehrer, gleich neben der Dorfschule. Ich ass gemeinsam mit den anderen Lehrern und dem Direktor, die allesamt etwas englisch sprachen. Es war ein wunderschoener Abend und ich unterhierlt mich mit Josef noch bis spaet in die Nacht. Die Nacht war durchzogen, wenn gleich ich glueckseelig in den Schlaf viel. Bellende Hunde, kraehende Haehen, Geckos, Ratten und die Moenche mit ihrem Morgengebet, liessen nicht alt so viel Schlaf zu.

Am naechsten Morgen wurde ich in die Schule eingeladen um am heute stattfindenende Protestmarsch gegen Alkohl und Drogen teilzunehmen. Dankbar folgte ich der Einladung und trat um halbneun vor der Versammelten Schuelerschaft an um mich vorzustellen und ein wenig von meinem Herkunftsland zu erzaehlen. Es war sehr bewegend und ich konnte meine Freude nur schwer verbergen und so gaben mir die Schueler, die meinen Namen sowieso nicht aussprechen konnten, den Spitznahmen Dingh, was soviel wie, der Strahlende bedeutet. Ueberhaupt verbeugten sich die an die einhundertzwanzig Schueler geschlossen vor mir und begruessten mich mit einem herzlichen "good morning Teacher".
Teacher? Ja, so schnell ging meine Befoerderung von statten, denn wenn ein weisser Mann im Dorf auftaucht, so muss er wohl lehrer sein. Na gut ums unkompliziert zu machen agierte ich den Rest des Vormittages als Gastlehrer und gab meinen ersten Englischunterricht. Den Rest des Vormittages nahm ich dann noch am Protestmarsch teil. Das Alkoholproblem hier ist massiv! Vor Jahren verbat die Regiertung den Anbau und Konsum von Opium. Nun, das Problem war damit natuerlich nicht geloest, sondern lediglich verschoben. Der Grossteil der Maenner ist am abend mit Reisschnaps abgefuellt, was sich nicht ganz so positiv auf ihre soziale Kompetenz auswirkt. Ich hoff, die Kinder machens mal besser!

Nach dem Mittagessen schwang ich mich dann etwas bang aufs Bike und fuhr der Ungewissheit entgegen, ob ich denn den Weg ueber die Berge nach Khun Yuam finden wuerde. Das Glueck war mir hold und ich rumpelte ohne mich auch nur ein einziges mal zu verfahren und lies bloss eine dicke Staubwolde hinter mir.

Es ist hart, denn die Strecken verlangen einem viel ab und ich trau mich mittlerweile sagen das ich ein guter Motorradfahrer bin. Schlagloecher von bis zu dreissig Zentimeter tiefe, ausgewaschene Fahrinnen, staenig wechselnder Untergrund oder ein agressiver Wasserochse der einem mitten im anbremsen einer Kurve mit gesengtem angriffslustigem Geberden erwartet. Oh ja, du weisst nie was ums Eck kommt! I,m loving it!!!

Khun Yuam war entbehrlich, ein Provinznest wo keine Sau vorbeikommt und ich hab bis gestern, fuer drei Tage keinen Weissen oder Schwarzen gesehen, nur Gelbe. Naja, die Asiaten sind nicht wirklich gelb wie die Simpsons, aber ich schaetz das wusstet ihr schon.
So hab ich mich in eine etwas bessere Unerkunft einquartiert und den Rest des Abends bei einem Bier und mit einem schmusigen Kaetzchen am Balkon verbracht.
Gerstern entschied ich dann nach laengerem zoegern alles auf eine Karte zu setzen und es zu wagen, die unbefestigten Wege nach Pai zu waehlen. Ich wusste das es eine sehr harte Challange werden wuerde denn der Abstand war gross und ich war vorgewarnt das die Wege teilweise fuer Autos unbefahrbar waren. Ein fantastiches Gefuehl, ein Gemisch aus wager Angst, Neugierde Ungewissheit, Forscherdrang und Vorfreude auf das Bevorstehende. Die erste Etappe nach Nong Kheaw verlief prima, denn unvorhersehbarer Weise war ein Teil der Strecke die letzten Jahre asphaltiert und somit recht leicht zu bewaeltigen. Der dort zu erwartende Bergsee war jedoch etwas anders als ich Bergseen aus Oesterreich kenne. Die Badehose blieb somit in der verstaubten Tasche und ich beobachtete die Wasserbueffel bei ihrem Schlammbad. Nachdem ich mein mitgebrachtes Bier gezwickt hab, fuhr ich weiter, stets bedacht meinen aktuellen Standort im Auge zu behalten. Das ging auch eine Zeit lang recht gut, doch dann bei irgendeiner der zig Abzweigungen hab ich mich dann vergeigt und wusste das ich jetzt aufpassen muss. Wenns dich da in der Pampas irgendwo hinlegt, dann hast du den Arsch offen. Ich hab auch mittlerweile einen persoenlichen Bezug zum Motorrad aufgebaut, denn ich bin abhaengig von dem Ding. Wenn mir das in den Waelder verreckt, dann ist um den Arsch ebenfalls schlecht bestellt!
Irgendwann nach einer langwierigen nervenraubenden Irrfahrt erreichte ich dann Hui Mak Lan, welches im ersten Augenblick von einer Epedemie ausgerottet schien, weil es einer Geiserstadt glich. Doch ich hatte wieder mal Glueck, ein Dorfbewohner der im Englischunterreicht offensichtlihc auch mal zugehoert hat, konnte mir meinen Standort bestaetigen und lud mich sogleich ein ihm zum Mittagessen zu folgen. Nun war auch klar wo das ganze Dorf verschwunden war. Es bahnte sich eine Hochzeit an und so pferchte sich das ganze Volk der Kare in der Dorfheutte zusammen und stimmte sich auf das Brautpaar ein, welche fuer den Nachmittag erwartet wurde. Ich war die neue Attraktion auf dem Fest und jeder war der Meinung ich musse einen Reisschnaps mit ihm saufen. Nix da, nach dem fuenften Glas hab ich ihnen recht deutlich gemacht das meine Reise schon ohne Vollrausch beschwerlich genung ist! Ich ass und trank feudal und machte mich auf die Socken um noch einen angemessenen Zeitpolster zu haben um vor Einbruch der Dunkelheit wieder auf Zivilisation zu treffen. Nicht das ich den Kare absprechen moechte zivlisiert zu sein, doch ihr werdets nicht glauben, in den Dorf war ich fuer einige der erste Weisse den sie jeh gesehen haben. Fantastisch!!!

Ich hatte dann noch so manche Probleme mit der Orientierung, doch am beeunruhigensten war, dass mich all die kleinen Umwege einiges an Sprit gekostet haben und die Tankuhr die Frage offen liess, ob ichs noch raus aus der gruenen Hoelle schaffe. Oekonomisch fahren ist bei diesen Bedingungen naemlich recht schwer und ich bin froh das ich so eine kraefige Maschine unterm Arsch habe, denn in so manch einer Situation, wenn mir das Heck wieder zu schwanzeln beginnt, reissen mich die vorhanden PS raus und ich expodiere den Berg hinauf. Ja, ich muss zugeben das ich zeitweise schon ein wenig flott unterwegs bin. Aber was soll ich tun, es macht sooooo vieelll Spass!
Doch ich hatte auch noch andere Sorge, denn ich fuehlte das etwas mit dem Antrieb des Motorrades nicht stimmte, im Detail der Kette. Sie war locker und staubtrocken. Doch was sollte ich tun als es einfach auszublenden und zu hoffen es bis nach Wat Chan zu schaffen.
Es ist mir letztendlich auch geglueckt und der Dorfmechaniker hat meine Vermutung bestatigt und sich um mein weisses Pferd gekuemmert. Ja, ich bekam namlich von einer der Lehrerinen aus Ban Bui, welche mir ein wenig zugetan war, den Namen "Prinz auf dem weissen Pferd". Den kennen sie auch in Asien.

Nachdem ich den Tank dann auch befuellen konnte und mir einen Kaffee gegoennt hab, beschloss ich dann noch gleich am selben Tag das Restlicht zu neutzen um bis nach Pai zu gelangen. Mir war nach Menschen, nach Stadtleben.
Die fuenfig Kilometer schoss ich die Berge hinunter und entzog meinen Hormondruesen die letzten Tropfen Testosteron. Ihr koennt mir glauben, wenn du den ganzen Tag auf der Maschine durchs Unterholz bretterst und unverletzt absteigst, dann fuehlst du dich wie ein Fussballpofi der im Championsleguaefinale den entscheidenen Elfer verwandelt hat.
Mir war jedoch nachdem ich meine Bambushuette bezogen, eine Dusche nahm und eine fette Pizza verdruckt hab, recht schnell klar das ich heute keinen Elfer mehr schiessen werde, denn ich viel schon fast in der Bar in Schlaf, in welcher ich mir einen Gutenachtdrink genehmigte.
Pai ist recht witztig. Die Stadt wurde vor ca. 20 Jahren von Hippies okkupiert und es ist alles ueberdrueberalternativ. Das ganze ist sehr huebsch und die Uhren ticken hier etwas anders. Fast schon zu langsam fuer ein augedrehtes Duracellhaserl wie mich. Ich schaetz jedcoh es ist genau das richtige fuer mich, denn ich werd heut mal pausieren und dahinterschauen das ich wieder zu kraeften komme.

OK, jetzt hab ich weseltlich mehr geschreiben als ich mir vorgenommen hab. Ich moechte diese Eindrucke jedoch so gerne mit jemanden, in dem Fall euch teilen.
Ich hoffe ich konnte euren Alltag ein wenig auffrischen und wuensche euch einen schoenen Tag.
Ich weiss nicht, wann ich wieder Zugang zum Internet haben werde. Mein weiterer momentan geplanter Routenverlauf ist, morgen nach Lak Taeng zu fahren um einen Birmaischen Soldaten in den Gewehrlauf zu blicken, am naechsten Tag nach Lin Luang und dann schoen langsam zurueck ins Basecamp II nach Ching Mai.
Bis bald, Stepahn.
kreatour - 2. Mär, 06:34